Wenn Leonie Müller, die Digital Nomadin, wie sie unter anderem von der WELT in der Presse betitelt wurde, über ihre Beobachtungen und Erfahrungen spricht, strahlt sie eine Aufbruchsstimmung aus, die bei den Zuhörern fast schon Fernweh auslöst. Warum nicht in einem Büro mit Blick auf die Weinberge arbeiten? Oder vor Feierabend noch mal schnell an der Nordsee vorbeischauen? Leben und arbeiten finden längst nicht mehr nur in vier Wänden statt.
Vortragsthemen Leonie Müller
New Work? Reflexion, Rebellion, Revolution!
Die Kernzutat der Arbeitswelt ist Mobilität: Die Bewegung und Vernetzung von Menschen, Ideen, Daten und Gütern. Doch #NewWork und #NewMobility sind mehr als Symptome unseres Jahrhunderts – gemeinsam bieten sie uns die Chance, uns als Individuen, als Unternehmen und als Gesellschaft neu zu organisieren und unseren Arbeitsalltag menschlicher zu machen, wenn wir uns trauen, die Zutaten unserer Arbeitswelt neu zu mischen.
Die Neuentdeckung der Mobilität: Ein unterschätztes Phänomen.
Ein multilokaler Lebensstil als Antwort auf die Erwartungen der Gesellschaft und als Quelle neuer Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Weniger kann so viel mehr sein.
Arbeit im 21. Jahrhundert: Willkommen in der Zukunft.
Wie die Generation Y (und die folgenden) alte Muster aufbricht und die Möglichkeiten des mobilen Netzwerkens für sich nutzt: Gib mir eine Steckdose im Zug und ich zeige dir mein Büro.
Leben X.0: Das multilokale Leben und wir.
Leben und arbeiten wie und wo man will. Eine moderne Antwort auf die Heimatfrage und wie wenig die eigentlich mit einer eigenen Wohnung zu tun hat.
Leonie Müller: Tausche Wohnung gegen BahnCard. Die Zukunft der Mobilität.
Leonie Müller kommt viel herum. Vielleicht sind Sie der Digital Nomadin sogar schon einmal begegnet – im ICE nach Berlin, im RE nach Stuttgart oder im Speisewagen zwischen Hamburg und dem Rest der Republik. Die Studentin beginnt im Mai 2015 in spannendes Experiment und ist ein Jahr auf Deutschlands Schienennetzwerk zu Hause. Für ihr 1-Jahres-Abenteuer tauscht sie ihre kleine Studentenbude in Stuttgart gegen eine BahnCard 100 und lebt in dieser Zeit quasi „on the road“ – zumindest tagsüber. Ab und an die Nächte bei Freunden und Familie in ganz Deutschland zu verbringen, ist im Experiment mit eingeplant.
Die vielfältigen Erfahrungen und Forschungsergebnisse, die Leonie Müller während ihres Reisejahrs zusammentragen konnte, verarbeitet die gebürtige Bielefelderin in ihrer Abschlussarbeit 2016. Sie studiert Medienwissenschaften und Soziologie im Bachelorstudiengang an der Universität Tübingen, zusätzlich in Leipzig und Berlin.
Lernen im Zug? Dank guter Kopfhörer kein Problem.
Leonie Müllers Selbstversuch macht deutlich, wie frei wir durch die Möglichkeiten der Digitalisierung sind und wie einfach es ist, Mobilität als Ansatz für neue Strukturen und nicht als unüberwindbare Herausforderung zu sehen. Lernen, bloggen, mit Freunden in Kontakt bleiben? All das geht auch aus einem Zugabteil heraus. Und zwar so gut, dass sie sich im Mai 2016 entschließt, das Experiment noch um einige Monate zu verlängern.
„Die Mobilität der Zukunft kann nur erfolgreich gedacht werden, wenn wir sie ganzheitlich verstehen: Als Bewegung und Vernetzung von Menschen, Ideen, Daten und Gütern. Diese gilt es, neu und intelligent zusammenzusetzen.“
Trotz oder vielleicht gerade wegen ihres noch jungen Alters hat Leonie Müller (Jahrgang 1992) verstanden, wie wichtig es ist, Mobilität zu nutzen, um durch sie neue Arbeitswege und -strukturen zu gestalten. Mobilität hat dabei auch einen großen Einfluss auf unseren (Arbeits-) Alltag, unsere Identität und Realität. Um die Generationen Y, Z auf dem Arbeitsmarkt verstehen, einbinden und überhaupt für das Unternehmen gewinnen zu können, müssen alte Muster aufgebrochen und neue Möglichkeiten ausgelotet werden. Dabei begeistert die sympathische Rednerin ihre Zuhörer mit ihrer jungen, frischen und innovativen Denkweise, bringt Gedankensteine ins Rollen und legt klug Weichen, über die neue Wege für eine neue Generation erschlossen werden können.
Natürlich muss deshalb niemand sofort seinen Mietvertrag zerreißen und auf den nächstbesten Zug aufspringen – die Zuhörer erfahren hier vielmehr, wie Multilokalität als positiver Mehrwert in das aktuelle und auch künftige Arbeitsleben integriert werden kann.